18

Aug
2020

LUTHERISCHE KIRCHE TRIEST

Die ersten fünf lutherischen Familien kamen 1717 nach Triest, um in Triest Handel treiben zu können. 1852 hatte Triest 2353 Evangelikale, Lutheraner und Reformierte. Der erste öffentliche Akt der Gemeinde war die Eröffnung des Evangelischen Friedhofs im Jahr 1754. Der lutherische Kult wurde erst 1778 von Maria Theresia von Österreich autorisiert, also drei Jahre vor dem Toleranzedikt von Kaiser Joseph II. Dank der Reformen dieses aufgeklärten Herrschers erhielt die lutherische Gemeinde Land für den Bau einer Kirche, in der sie sich zu ihrer Anbetung bekennen konnte. Das Gebiet wurde Piazza dei Carradori genannt, weil es seit dem 18. Jahrhundert als Station für Fuhrleute genutzt wurde; später wurde es der Platz der Evangelischen Kirche und schließlich Largo Odorico Panfili genannt.

Das Gebäude wurde zwischen 1871 und 1874 unter der Leitung von Giovanni Berlam und Giovanni Scalmanini erbaut. Das ursprüngliche Projekt geht jedoch auf den Architekten Karl J.C. Zimmermann aus Hamburg. Der Entwurf und die Konstruktion wurden von der Hamburg „Nicolai kirche“ in Hamburg inspiriert, die 1844 vom Engländer GGScott erbaut wurde. Die feierliche Einweihung fand am 1. November 1874 statt. Die Kirche im neugotischen Stil wurde gebaut Aus istrischem Stein mit Schieferdach, einem 50 Meter hohen Glockenturm und Buntglasfenstern.

Im Inneren befinden sich zwei neoklassizistische Grabdenkmäler, die sich von den gotischen Linien des Äußeren abheben. Sie wurden um 1823 von Antonio Bosa entworfen und stammen aus der Rosenkranzkirche, dem ehemaligen Sitz der evangelischen Gemeinde. Einer ist dem Aktienhändler Giorgio Enrico Trapp gewidmet, der andere dem dänischen Konsul G. Dumreicher d’Osterreicher.
Die aus der Fusion französischer Kanonen gewonnenen Bronzeglocken des Glockenturms wurden vom deutschen Kaiser Wilhelm I. gestiftet. Der Altar, die Kanzel und die mechanische Orgel stammten ebenfalls aus Deutschland. Das in München gefertigte Chorfenster mit der Darstellung der „Verklärung Christi“ (inspiriert von dem berühmten Gemälde von Raphael), einem Geschenk der Familie Rittmeyer, ist wunderbar.

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